Fachklinik Meckenheim
Einrichtung zur medizinischen Rehabilitation drogen-, alkohol- und medikamentenabhängiger Männer
Einrichtung zur medizinischen Rehabilitation drogen-, alkohol- und medikamentenabhängiger Männer
Psychotherapie ist der Schlüssel auf dem Weg der Veränderung. Unser psychotherapeutisches Angebot umfasst Einzel- und Gruppengespräche. Wir bieten neben verhaltenstherapeutischen noch eine Vielzahl anderer bewährter therapeutischer Ansätze an, um unseren Rehabilitanden bestmöglich zu helfen. In der drei Mal wöchentlich stattfindenden Kleingruppe haben Sie die Möglichkeit, mehr über sich und Ihre Suchterkrankung herauszufinden und sich auf ein suchtmittelfreies Leben vorzubereiten. In Einzelgesprächen können Sie Ihre Themen in vertraulicher Atmosphäre vertiefen. Diese finden in der Regel ein Mal pro Woche statt, bei Bedarf jedoch auch häufiger.
Darüber hinaus haben wir eine breite Auswahl an edukativen und indikativen Gruppen, in denen spezifische Themen in Ergänzung zur Einzel- und Gruppentherapie vertieft werden.
In der Gruppe Achtsamkeitstraining nehmen vor allem Rehabilitanden mit deutlichen Störungen in der Emotionsregulation und impulsiven Verhaltensweisen oder Beeinträchtigungen in der Aufmerksamkeit teil. Dies kann in Zusammenhang mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung, einer ADHS oder anderer psychischer Erkrankungen auftreten.
In diesem gruppentherapeutischen Programm, das jeder Rehabilitand in der Aufnahmephase durchläuft, werden grundlegende Informationen zu Aktivitäten des täglichen Lebens vermittelt (z. B. rückengerechtes Verhalten im Alltag und Beruf, Informationen über Wohnungs- und Jobsuche, zu Behörden und Ämtern, zu Gesundheitsfürsorge und Risikoverhalten).
Unter dem Oberbegriff Budo werden alle asiatischen Kampfkünste zusammengefasst, die durch die Haltung gegenseitiger Wertschätzung und gegenseitigen Respekts sowie dem Verständnis des Menschen als ganzheitliches Wesen (Körper und Geist) geprägt sind.
Die Budotherapie ist eine spezifische Form der Bewegungstherapie. Sie bietet unseren Rehabilitanden hinsichtlich der Therapieziele Förderung Sozialer Kompetenzen, Selbstsicherheit, Impuls- und Selbstkontrolle, Verantwortungsgefühl und Durchhaltevermögen (Selbstdisziplin) ein Behandlungsangebot an der Schnittstelle von therapeutischer Selbsterfahrung, Bewegungstherapie und sinnvoller Erlebnisaktivierung. Sie soll so bereits bestehende Angebote (Psychotherapie, Achtsamkeitstraining, Sporttherapie und Soziales Kompetenztraining) ergänzen. Die Vermittlung einzelner Bewegungsformen und Techniken aus dem Bereich der Kampfkunst dient dabei primär als Medium für eine entsprechende Reflexion, Selbstwahrnehmung und einen entsprechenden Austausch.
In dieses gruppentherapeutische Angebot werden ausschließlich Rehabilitanden mit Cannabis-und/oder Amphetaminabhängigkeit aufgenommen. Es werden zunächst allgemein spezifische Informationen und Hintergründe dieser Abhängigkeiten erarbeitet und folgend mit jedem Rehabilitanden individuell besprochen.
Elektronische Medien sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken: Smartphones, Tablets u. ä. machen es möglich Internetangebote von sozialen Netzwerken, Online-Handel, Informations- und Rechercheplattformen nahezu überall zu nutzen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Menschen, die sich abhängig von Medien (z. B. Computer- oder Onlinespiele) erleben.
In diesem Training wird vermittelt, differenziert Nutzen, aber auch Risiken einer zunehmenden Digitalisierung der Lebenswelt zu betrachten und einen gesunden Umgang zu finden.
In dieser Gruppe erhalten die Rehabilitanden Informationen über die psychosozialen und körperlichen Schädigungen des Alkohol- und Drogenkonsums, über psychische und körperliche Erkrankungen (z. B. Hepatitis/HIV), über Wirkung und Nebenwirkung von Medikamenten.
Metakognition bedeutet „über das Denken nachzudenken“. Dazu gehören die Fähigkeit, eigene Entscheidungen und Meinungen kritisch zu überdenken sowie der Umgang mit dem Wissen über grundlegende eigene kognitive Einschränkungen. Diese Gruppe richtet sich an Rehabilitanden mit Psychosen als Begleiterkrankungen, da diese oft Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Aspekten der Metakognition aufweisen (z. B. Neigung zu voreiligem Schlussfolgern, Beharrungstendenzen, Schwierigkeiten beim Einfühlen in andere Menschen).
Raucherentwöhnung wird angelehnt an das Programm Rauchfrei des IFT in München in 6 Modulen durchgeführt. Rehabilitanden, die ein Interesse daran haben mit dem Rauchen aufzuhören, lernen die Funktionalität ihres Konsums kennen und werden über Analysen, Informationen und Motivierungsstrategien auf den Ausstieg vorbereitet. Nach dem Stopptag wird die Nichtraucheridentität gestärkt und ggf. Rückfälle aufgearbeitet.
So sehr wir uns auch nach erfolgreicher Therapie eine lebenslange Abstinenz wünschen, müssen wir realistisch betrachtet auch auf einen möglichen Rückfall vorbereitet sein. Sie erlernen in dieser Gruppe in erster Linie, was Sie tun können, um einen Rückfall zu verhindern. Darüber hinaus setzen wir uns aber auch damit auseinander, was Sie tun können, wenn es doch zu einem Rückfall gekommen ist.
Die Gruppe „Sicherheit finden” ist ein Angebot für Rehabilitanden, deren Abhängigkeit als Bestandteil einer komplexen Traumafolgestörung nach lang anhaltenden Traumatisierungen im Kindheits- und Jugendalter einzuordnen ist. Im Rahmen der Gruppe werden die individuellen Traumatisierungen nicht im Detail besprochen und durchgearbeitet. Ziel der Gruppe ist es, die Folgen dieser Erfahrungen besser zu verstehen und „sichere Bewältigungsstrategien” zu erlernen, die es ermöglichen, auf Substanzkonsum und andere „unsichere” Verhaltensweisen zu verzichten.
Diese Gruppe richtet sich an Rehabilitanden, die ihre Bedürfnisse nicht benennen bzw. durchsetzen können, häufig sehr zurückhaltend in der sozialen Interaktion sind, die ihre Grenzen nicht halten können und teilweise ausgenutzt werden und an Rehabilitanden, die ihre Wünsche und Bedürfnisse nur mit Aggression benennen und durchsetzen können und die dadurch Schwierigkeiten erfahren, da sie Grenzen anderer meist deutlich überschreiten. Das Training soll ein Zusammenschluss aus Wissensvermittlung, Erfahrungsaustausch und praktischen Übungen sein, um die Möglichkeit zu geben, neue „soziale Verhaltensweisen“ kennen zu lernen und in ersten Ansätzen zu erproben.
Inhalt der psychoedukativen Gruppe ist die Vermittlung von Informationen zur Krankheitsentstehung, zur Aufrechterhaltung, zum Verlauf, zu Behandlungsansätzen und zu Rückfallrisiken. Ziel dieser umfassenden Information und Aufklärung ist es, Betroffene in die Lage zu versetzen, selbstverantwortlicher mit ihrer Erkrankung umzugehen. Grundsätzlich nehmen unsere Rehabilitanden zu Beginn der Behandlung teil, um ein Basiswissen aufzubauen.